Mit dieser Botschaft hatte Jesus seine 12 Jünger in die Dörfer und Städte Israels geschickt. Schon die Verkündigung von Johannes dem Täufer und von Jesus selbst begann mit den Worten: „Kehrt um! Denn das
Himmelreich ist nahe.“ Was ist damit gemeint? Wenn das Matthäusevangelium vom „Himmelreich“ spricht, meint es die Herrschaft Gottes über die gesamte Welt, ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe. Damit dieses Reich kommen kann, muss Gott zuvor Gericht halten über allen Hass, alle todbringende Gewalt und alle Ungerechtigkeit, deren Ursprung im menschlichen Herzen liegt. Mit dem Himmelreich ist also auch das Gericht nahe. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, sich darauf vorzubereiten. Handelt jetzt, rufen Jesus und seine Jünger! Kehrt von euren bösen Wegen um! Wenn ihr das tut, werdet ihr
Anteil erhalten an allen Gütern des kommenden Reichs. Schiebt die Umkehr nicht auf, damit es nicht plötzlich zu spät ist! Weder Johannes der Täufer noch Jesus und seine Jünger haben ein Datum genannt, an dem die Weltenwende eintreten wird, das ist auch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist, dass diese Zeit so nah ist, dass sie jetzt eine Entscheidung von uns fordert. Seither sind rund 2000 Jahre vergangen. Das angekündigte Himmelreich auf Erden ist noch nicht gekommen. Können wir die Botschaft von damals trotzdem noch weitertragen und auch heute noch sagen: „Das Himmelreich ist nahe“? Ja, denn das Himmelreich ist in bestimmter Hinsicht tatsächlich schon gekommen. Mit der Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus Christus ist es angebrochen, ebenso mit dem Gericht, das sich durch die christliche Verkündigung bereits an den Menschen vollzieht, und mit dem ewigen Leben, das für die Christenmenschen schon jetzt und hier beginnt. Ja, das Himmelreich hat schon begonnen, es ist aber noch nicht vollendet. Wir warten noch auf die sichtbare Wiederkehr Jesu Christi, durch die Gottes Herrschaft sich überall durchsetzen wird. Noch ist Gnadenzeit! Noch können Menschen die Gute Nachricht hören, zu Jesus ein Ja finden und ihr Leben nach ihm ausrichten. Wir wollen als seine Boten diese Lebenswichtige Botschaft in die Welt tragen und nutzen dazu alle Gelegenheiten.
Gemeindepädagogin Mandy Merkel
und Gedanken von Prof. Dr. Uwe Swarat
(Theologische Hochschule Elstal)