Bezirk Aue​rbach

Rathenaustraße 5
08209 Auerbach

Blickwinkel

BildiUnzählige Blicke begegnen mir Tag für Tag: freundliche und aufmunternde, vielleicht auch abschätzige und kalte. Manchen Blicken weiche ich aus, ducke mich weg. In anderen sonne ich mich. Manchmal verfängt sich mein Blick im Gestern, und ich wollte doch eigentlich hinter mir lassen, was war. Manchmal sehe ich die Herausforderungen von morgen und habe nicht den Mut, das Neue zu wagen. Manchmal übersehe ich die, die meine Aufmerksamkeit brauchen, und wollte doch eigentlich genau hinschauen. Aber Du, Gott, siehst mir ins Herz. Du siehst mich und all die anderen. Du siehst selbst die, die vergessen sind. Dein Blick reicht hinein in den hintersten Winkel. Gott, wie gelingt es dir nur, mich auf so unvergleichliche Weise anzusehen? Dein Blick durchschaut mich und ist zugleich freundlich. Ich kann nichts verstecken und muss es auch nicht. Weil mein Leben in Deinem Blick geborgen ist. Dein Blick verändert alles. Auch mich. Ich kann loslassen, was war, und wagen, was kommt. Ich kann mich und diese Welt mit deinen Augen sehen: mit Augen einer Liebe, die größer ist als alles, was ich mir vorstellen kann.

Cornelius Kuttler

Darf ich vorstellen: Taraxacum officinale, der Löwenzahn.

LoewenzahnWelcher Gedanke kommt euch beim Anblick dieser Blütenpracht? Kinder lieben den Löwenzahn. Leuchtend wie die Sonne, die Blüten auf den aufrechten Stängeln. Sie pflücken die Blüten und machen lange Ketten daraus. Oder sie basteln aus den hohlen Stängeln eine Wasserleitung. Am liebsten mögen sie die Pusteblumen, deren weiße Kugeln sich durch Pusten auflösen in eine Wolke kleiner weißer Schirmchen. Ganz andere Empfindungen haben viele Gartenbesitzer. Sie sagen: Löwenzahn ist ein Unkraut, eine echte Plage. Mit seiner langen Wurzel ist er ein Überlebenskünstler, hartnäckig und widerstandsfähig wächst die Pflanze überall. Sie trotzt dem Einsatz des Rasenmähers, dem Versuch des Ausgrabens und die riesige Anzahl der Samen ist überwältigend. Tausend kleine Schirmchen sind nicht nur schön anzusehen, an jedem einzelnen hängt ein Samenkorn unten dran. Es fliegt durch die Luft, bis es irgendwo landen kann. So verbreitet sich der Löwenzahn weit über den Garten oder die Wiese hinaus, sogar bis in andere Städte und Länder. Die Einen ärgern sich. Andere freuen sich, weil man das nicht aufhalten kann. Weil der Löwenzahn überall einen Platz zum Wachsen und Leben findet. Für mich ist der Löwenzahn, mit seinen vom Wind getragenen Samen, ein Sinnbild für das Wort Gottes, das sich nach Pfingsten, mit Hilfe des HeiligenGeistes, bis in den letzten Winkel dieser Welt ausbreitet. Die Ausdauer der Pflanze steht für den Glauben, der, wenn er tief verwurzelt ist, Widerstandleistet gegen alles was die Welt ihm entgegensetzt. Der Samen ist genügsam. Egal wo er landet, in einer Ritze, auf dem Rasen oder einem Beet, der Samen geht auf. Er sprengt sogar Asphalt und bringt dort Leben zurück, wo alles grau ist. Wir dürfen die sommerlichen Tage nutzen, uns von Gottes Geist in Bewegung versetzen zu lassen und egal wo wir hinkommen, es dem Löwenzahn gleichzutun und Gottes Wort und die gute Nachricht der Hoffnung auszubreiten. Wir haben dazu unbegrenzte Möglichkeiten: Eine liebvolle Geste, ein gutes Wort, ein Lächeln im Vorbeigehen, ein Dienst, den wir jemandem erweisen, eine Spende für Menschen in Not, das Eintreten für Benachteiligte usw........

Pusteblume

 Im Vertrauen darauf, dass durch unser Bekenntnis und unser Handeln Jesus den Menschen ankommt und Wurzeln schlagen wird.

 

Also, - wenn euch demnächst wieder einmal ein Löwenzahn begegnet denkt an die Stärke, Ausdauer und Liebe Gottes von der wir leben und weitergeben.

 

Einen, mit vielen guten Erfahrungen gesegneten Sommer wünscht Gemeindepädagogin Mandy Merkel

Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe Mt 10,7

Mit dieser Botschaft hatte Jesus seine 12 Jünger in die Dörfer und Städte Israels geschickt. Schon die Verkündigung von Johannes dem Täufer und von Jesus selbst begann mit den Worten: „Kehrt um! Denn das
Himmelreich ist nahe.“ Was ist damit gemeint? Wenn das Matthäusevangelium vom „Himmelreich“ spricht, meint es die Herrschaft Gottes über die gesamte Welt, ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe. Damit dieses Reich kommen kann, muss Gott zuvor Gericht halten über allen Hass, alle todbringende Gewalt und alle Ungerechtigkeit, deren Ursprung im menschlichen Herzen liegt. Mit dem Himmelreich ist also auch das Gericht nahe. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, sich darauf vorzubereiten. Handelt jetzt, rufen Jesus und seine Jünger! Kehrt von euren bösen Wegen um! Wenn ihr das tut, werdet ihr
Anteil erhalten an allen Gütern des kommenden Reichs. Schiebt die Umkehr nicht auf, damit es nicht plötzlich zu spät ist! Weder Johannes der Täufer noch Jesus und seine Jünger haben ein Datum genannt, an dem die Weltenwende eintreten wird, das ist auch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist, dass diese Zeit so nah ist, dass sie jetzt eine Entscheidung von uns fordert. Seither sind rund 2000 Jahre vergangen. Das angekündigte Himmelreich auf Erden ist noch nicht gekommen. Können wir die Botschaft von damals trotzdem noch weitertragen und auch heute noch sagen: „Das Himmelreich ist nahe“? Ja, denn das Himmelreich ist in bestimmter Hinsicht tatsächlich schon gekommen. Mit der Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus Christus ist es angebrochen, ebenso mit dem Gericht, das sich durch die christliche Verkündigung bereits an den Menschen vollzieht, und mit dem ewigen Leben, das für die Christenmenschen schon jetzt und hier beginnt. Ja, das Himmelreich hat schon begonnen, es ist aber noch nicht vollendet. Wir warten noch auf die sichtbare Wiederkehr Jesu Christi, durch die Gottes Herrschaft sich überall durchsetzen wird. Noch ist Gnadenzeit! Noch können Menschen die Gute Nachricht hören, zu Jesus ein Ja finden und ihr Leben nach ihm ausrichten. Wir wollen als seine Boten diese Lebenswichtige Botschaft in die Welt tragen und nutzen dazu alle Gelegenheiten.

Gemeindepädagogin Mandy Merkel
und Gedanken von Prof. Dr. Uwe Swarat
(Theologische Hochschule Elstal)