Bezirk Aue​rbach

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08209 Auerbach

Gottes Liebe ist wie die Sonne

Es ist schon zum Staunen. In 5 Minuten bringt die Sonne so viel Energie auf unsere Erde, wie wir in einem Jahr auf unserem Planeten verbrauchen. So braucht uns um die Energieversorgung eigentlich nicht bange zu sein. Gott versorgt uns - und hat uns auf dieser Erde ein Lebenshaus eingerichtet, wo alles, was wir zum Leben brauchen, reichlich da ist.

Wenn es trotzdem hinten und vorn auf der Welt nicht langt, ist das nicht seine, sondern unsere Schuld. Gottes Liebe ist wie die Sonne. Sie ist reich, ja geradezu verschwenderisch. Sie hat uns alles gegeben - Jesus Christus, das Licht der Welt. Seine Sonne lässt Gott über alle Menschen aufgehen - über die Bösen und über die Guten, so Jesus. Mit Absicht: die Sonne der Liebe Gottes wird, wie es am Ende des Alten Testaments heißt, »alle Wunden heilen«. Heilung für Seele und Körper - wenn wir die Sonne im rechten Maß nach dem Winter oder einer langen Regenperiode genießen. Heilung ebenso, wenn Beziehungen nicht gelungen sind, das Leben uns Wunden schlägt, uns niemand sonst aufrichtet und tröstet.

Wunderbar hat dies Paul Gerhard in einem seiner vielen Lieder ausgedrückt, als einer, der im Dreißigjährigen Krieg seine vier Kinder und später seine Frau beerdigen musste: »Ich lag in tiefster Todesnacht, du wurdest meine Sonne; die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne ... Mein Herze geht in Sprüngen und kann nicht traurig sein, ist voller Freud und Singen, sieht lauter Sonnenschein. Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ; das, was mich singen machet, ist, was im Himmel ist.«

Was für eine Kraft, die sich hier im Leben eines Menschen entfaltet! Wir brauchen solche Energie, um unser Leben zu bewältigen. Wir brauchen solche Energie, um unsere Hoffnung nicht aufzugeben angesichts der Widerwärtigkeiten des Alltags, um die Zuversicht nicht zu verlieren angesichts düsterer Zukunftsprognosen in unserer Gesellschaft, Schwierigkeiten in Ehe und Familie, einer deprimierende Diagnose des Arztes.

Das Evangelium ist eine Kraft Gottes - so erlebte es einer der ersten Christen, der Apostel Paulus. Er schrieb seine Erfahrungen in einem Brief an andere Christen nieder, von der Kraft, die aus Resignation und Depression herausholen will. In einem Lied unserer Tage heißt es: »Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da, streck dich ihr entgegen, nimm, soviel du willst.«

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine sonnige, erholsame Sommer- und Urlaubszeit, unterwegs oder zu Hause - auch dann, wenn Wolken aufziehen. Einige Minuten Stille vor Gott und Staunen über seine Liebe können das Leben wieder heller und fröhlicher machen. Gott sei Dank.


Joachim Schmiedel