Bezirk Aue​rbach

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08209 Auerbach

Nur ein Senfkorn?

»Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn« - mit diesem Vergleich gebraucht Jesus Christus ein Bild, das im Israel seiner Zeit jeder verstand. Sprichwörtlich klein ist das Senfkorn, nur wenige Millimeter groß. Fast ist es zu übersehen. Aber aus diesem winzigen Körnchen wächst in Israel eine Pflanze von 3-4 m Größe, in deren Zweigen die Vögel einen Ruheplatz finden können. Ist es damit nicht ein Bild für das wunderbare Handeln Gottes in der Natur, in unserer Welt, das uns gerade zum Erntedankfest zur Dankbarkeit gegenüber Gott ermuntert?

Aber: Ist es nicht auch bis heute ein Wunder Gottes, wenn aus dem Senfkorn »Reich Gottes« eine Pflanze entsteht, Frucht wächst? So wie das Erntedankfest uns in jedem Jahr daran erinnert, dass alles Wachsen und Gedeihen in der Natur Ausdruck des Segens Gottes für uns Menschen ist, so möchte auch das Reich Gottes in unserer Welt wachsen und Gestalt gewinnen. Wie Menschen durch den Glauben an Jesus Christus erfasst werden und ihr Leben dadurch verändert wird, das soll nicht unscheinbar bleiben, hinter Kirchenmauern versteckt.

Geben wir Christen uns mit zu wenig zufrieden? Reicht es uns schon, das Senfkorn in der Hand zu halten? Wenn Jesus in unserem Leben Raum erhält, er das Körnchen in unseren Alltag säen darf, wirdSenfkörner ganz bestimmt Frucht entstehen - als sein Geschenk für uns.

Ob die Frucht immer das sein wird, was ich mir wünsche? Wer wünscht sich nicht die Fülle des Segens Gottes, Wohlergehen, Reichtum, ein Leben ohne Sorgen?

Ich bat um Stärke, aber er machte schwach, damit ich Bescheidenheit und Demut lernte.

Ich erbat seine Hilfe, um große Taten zu vollbringen,

aber er machte mich kleinmütig, damit ich gute Taten vollbrächte.

Ich bat um Reichtum, um glücklich zu werden. Er machte mich arm, damit ich weise würde.

Ich bat um alle Dinge, damit ich das Leben genießen könne.

Er gab mir das Leben, damit ich alle Dinge genießen könne.

Ich erhielt nichts von dem, was ich erbat - aber alles, was gut für mich war.

Gegen mich selbst wurden meine Gebete erhört.

Ich bin unter allen Menschen ein gesegneter Mensch. (Zeugnis eines unbekannten Soldaten)

Diese Worte sprechen eine andere Sprache. Aber sie sind ein Zeugnis für die Liebe Gottes, der uns schenkt, was wir wirklich brauchen. Sie sind Ausdruck einer tiefen Dankbarkeit.

Ich wünsche uns wohltuende, frohmachende, ermutigende Begegnungen mit Jesus, offene Augen für alles Säen, Wachsen, Fruchtbringen, das ER nicht nur in die Natur, sondern auch in unser Leben hineinlegt, ein offenes Herz, das ER mit Dankbarkeit und seiner Liebe füllen darf.

                                                                             

                                                                                                                 Ihr Joachim Schmiedel